Auf dem Weg der Liebe zu mehr Klarheit und Leichtigkeit


KRAFT für LEBEN - Eine Spielwiese, um sich auszuprobieren…

aus dem Vorwort des Ausstellungskataloges
„Menschenbilder - Bilder von Menschen“
2003, Max-Reisch-Museum Innsbruck

Kein Mensch wurde geschaffen, um so zu sein,
wie andere ihn gerne hätten, sondern um so zu sein,
wie er wirklich ist!


Wer von uns weiß aber, wer er ist und was er ist und wie er ist? Sind wir nicht alle geformt, geschliffen - wenn wir Glück hatten unter der Hand liebender Eltern wie ein Edelstein, wenn wir Pech hatten abgewetzt an der Gewalt der Einflüsse unserer Umgebung - um dem momentan gültigen Geschmack der Gesellschaft ein- oder untergeordnet werden zu können (was dann oft genug gründlich daneben geht - zum Leidwesen des Einzelnen und der Gesellschaft)?

Das gesunde Leben schöpft seine Kraft im Wesentlichen aus vielen biologischen Grundgesetzen (die für mich alle sehr kompliziert klingen und kleine und große Wunder zu sein scheinen) und der Befriedigung der persönlichen Grundbedürfnisse. Diese sind nicht immer leicht zu erkennen. Kraft für Leben möchte ein Ort sein, an dem der Suchende Raum und Gelegenheit findet, SEINE Bedürfnisse der Gemeinschaftlichkeit, des sozialen Miteinanders, der Wertschätzung, der Selbstverwirklichung zu erkennen und zu stillen, egal aus welcher Situation heraus er zu uns findet. Dies geschieht in Einzelgesprächen oder vor allem im gemeinschaftlichen Tun.

Die Urkraft für ein friedliches Zusammenleben der Menschen liegt - glaube ich - in einer besonders weiten Form von Liebe, Akzeptanz und Toleranz.

Bei Kraft für Leben soll der Mensch eine Spiel- und Übungswiese finden, wo er versuchen kann, sich zu entdecken. Kraft für Leben soll ein Ort sein, wo der Mensch so sein kann, wie er ist. So viele Menschen, wie sich bei uns bewegen, so viele Schicksale sich hier bei verschiedensten kreativen und anderen Aktivitäten finden - so viele Farben und Klänge bekommt unsere Gemeinschaft.

Sicherlich - auch Kraft für Leben ist getragen von Menschen und daher menschlich; mit allen Mängeln, vor allem aber mit dem tiefen und großen Bedürfnis, miteinander einen fröhlichen, guten, friedlichen Austausch zu leben, um Kraft zu entwickeln.


„Es gibt keinen Weg zum Frieden. Friede ist der Weg“, sagte Gandhi - und es überrascht mich oft selbst, dass im KfL trotz der Verschiedenartigkeit der Menschen, was Alter, soziale Stellung, Familienstand, persönliche Geschichte und Verfassung u.a. betrifft, Friede, Miteinander und Harmonie ein guter und solider Boden für Freude und kraftvolle Entfaltung der Persönlichkeiten, die sich hier bewegen, geworden ist.

Dies erfüllt mich, als Gründerin und Obfrau, mit einer großen Freude und Dankbarkeit. Dankbarkeit gegenüber dem, was nicht erklärbar ist, vielleicht dem glücklichen Schicksal, dass es Samen der Hoffnung in einen so guten Boden wie die KfL-Gemeinschaft fallen ließ, und vor allem Dankbarkeit gegenüber all den sehr realen Menschen, die diese Gemeinschaft tragen - sei es durch die Annahme unserer Angebote (was wäre eine Malgruppe ohne Maler?), sei es durch aktive Mithilfe, die - meist ehrenamtliche - Übernahme von großen und kleinen Aufgaben und Verpflichtungen, sei es durch finanzielle Unterstützungen, sei es durch Rat und Tat, durch Anerkennung unseres Handelns und Seins.
Viel Dankbarkeit empfinde ich aber auch gegenüber jenen Menschen, die auf der Suche nach Hilfe, nach Orientierung sind und uns ihr Vertrauen schenken.


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